Gebäudeversicherung – So wird Ihr Haus geschĂĽtzt

Haus mit einer Gebäudeversicherung versichert

Jeder Immobilienbesitzer sollte eine Gebäudeversicherung abschließen. | © Dariusz Jarzabek – stock.adobe.com

Das Wichtigste in KĂĽrze
  • Der Abschluss einer Gebäudeversicherung ist in Deutschland keine Pflicht. Dennoch sollte ein jeder Immobilienbesitzer eine solche Versicherung abschlieĂźen. Die Versicherung fĂĽrs Gebäude zahlt bei Schäden durch Explosion & Implosion, Leitungswasser, Feuer, Blitzschlag, Sturm & Hagel.
  • Neben dem Basischutz einer solchen Versicherung gibt es auch die Möglichkeit, die Leistungen zu erweitern. Zusätzlich können Elementarschäden, Glasbruch sowie Photovoltaik- & Solaranlagen versichert werden.
  • Zwischen den einzelnen Anbietern gibt es teilweise starke Differenzen, was sowohl die Leistung, als auch die Kosten angeht. Durch einen Vergleich lassen sich viele hundert Euro pro Jahr einsparen.

In Deutschland gelten die Menschen als überversichert – diese These ist nicht neu und trifft auf viele tatsächlich zu. Klar ist zudem, dass nicht jeder Abschluss einer Versicherung sinnvoll ist.

Auf die Gebäudeversicherung (kurz GV) trifft dies jedoch nicht zu. Diese Art der Absicherung gilt zu den bedeutsamsten in Deutschland und wird von Experten als unverzichtbar bezeichnet.

Was ist eine Gebäudeversicherung?

Bei der Wohngebäudeversicherung handelt es sich um eine Absicherung des Gebäudes. Ziel dieser Versicherung ist es, den Hauseigentümer bei einem Sachschaden vor den finanziellen Folgen zu schützen.

Diese Art der Versicherung ist deutlich komplexer als andere Arten und kann individuell auf den eigenen Bedarf angepasst werden. Grundsätzlich sind bei Abschluss des Vertrages das komplette Gebäude sowie die darin verbauten Gegenstände versichert.

Für wen kommt eine Wohngebäudeversicherung in Frage?

Eine Wohngebäudeversicherung ist für alle empfehlenswert, die selbst Eigentum besitzen – sei es in Form einer Wohnung (GV über die Wohnungseigentümergemeinschaft) oder eines Hauses. Eine Pflicht für den Abschluss einer solchen Versicherung gibt es zwar nicht – doch jeder Eigentumsbesitzer tut gut daran, eine Versicherung für sein Gebäude abzuschließen.

Wer in einer Eigentümergemeinschaft lebt, kann die Kosten für eine solche Versicherung aufteilen. Viele Eigentümer fragen sich bis heute, weshalb sie eine Gebäudeversicherung abschließen sollten.

Solange noch kein Schaden vorlag, mag diese Denkweise vermutlich noch logisch erscheinen – doch bei einem schweren Schaden an der Immobilie sind die Kosten meist immens hoch. Und seien wir ehrlich: Wer hat schon Lust, diese finanzielle Last zu tragen?

Die Antwort kann man sich wohl selbst geben. Deshalb ist es auch empfehlenswert, einen Abschluss anzuvisieren. Dadurch schĂĽtzen sie sich vor Kosten, die absolut nicht notwendig sind.

Ab wann wird eine Wohngebäudeversicherung empfohlen?

Die Gebäudeversicherung ist im Schadenfall unerlässlich. Deshalb empfiehlt es sich, diese Art der Absicherung am besten direkt nach dem Erwerb abzuschließen. Wenn sie also ein Haus kaufen, sollten sie unmittelbar nach dem Vertragsabschluss einen Vergleich durchführen und eine solche Absicherung für die neuen vier Wände abschließen.

Die Leistungen einer Gebäudeversicherung

Die Gebäudeversicherung zählt zu denen, die in Deutschland am komplexesten ist. Das zeigt sich auch an den Leistungen, die im Grundsatz absolut vielfältig sind. Welche Leistungen im Schadenfall genau versichert sind, hängt im Wesentlichen erst einmal von dem jeweiligen Versicherer ab.

Grundsätzlich ist diese Versicherung ein Zusammenspiel aus Sturm-, Feuer- und Leitungswasserversicherung. Die “Versicherung gegen Feuer” wird oftmals auch als Gebäudebrandversicherung bezeichnet. Wer Wohneigentum besitzt und eine solche Versicherung abschlieĂźt, der erhält die folgenden Leistungen:

Leistungen der Gebäudeversicherung
  • Versicherungsschutz bei Schäden, die durch einen Sturm oder durch Hagel entstehen
  • Schutz im Schadenfall bei einem Brand, bei Feuer oder Blitzschlag
  • Absicherung durch einen Leitungswasserschaden, bei einem Rohrbruch oder bei Schäden durch Frost

Die Gebäudeversicherung beinhaltet die generellen Wohngebäude- und Versicherungsbedingungen. Diese Art der Versicherung kann individuell auf den jeweiligen Bedarf zugeschnitten werden. So können beispielsweise nur einzelne Gefahrengruppen abgesichert werden – oder sie entscheiden sich für eine komplette Versicherung.

Was ist alles versichert?

Was genau alles versichert ist, hängt von den Prämissen und dem Versicherer ab. Die GV kommt für verschiedene Schäden auf, die durch Brand, Hagel, Sturm oder Blitz entstehen. Die Erstattung der Kosten ist recht vielfältig. Die Versicherung umfasst beispielsweise einfache Reparaturen, die Instandsetzung von Rohren oder aber auch den Wiederaufbau (z.B. bei einem Totalverlust).

Auch bei einem Schaden durch Leitungswasser oder bei Überspannung kommt die GV auf. All diese Leistungen zählen zu den Basis-Leistungen. Als Eigentümer haben sie die Chance, die Versicherung optional zu erweitern und auf Ihren Bedarf genau anzupassen.

In welcher Höhe wird im Schadensfall gezahlt?

Ein Schadenfall ist oft mit mehr als nur hohen Kosten verbunden. Es bedarf Zeit und bei den eigenen vier Wänden schwingen auch Emotionen mit. Deshalb ist es wichtig, sich vor dem Abschluss einer GV umfassend zu informieren.

Ist ein Schadenfall erst einmal eingetreten, so haftet die Versicherung fĂĽr die Kosten der Wiederbeschaffung. Und genau hier wird es kompliziert, weshalb Versicherungsnehmer den Vertrag genauer prĂĽfen sollten.

Die Höhe der Zahlung im Schadenfall hängt davon ab, welcher Begriff im Vertrag festgeschrieben wurde. So unterscheidet man wesentlich zwischen dem Zeit-, dem Neu- und dem Wiederbeschaffungswert.

Verantwortlich für die Entschädigung im Leistungsfall ist das Bedingungswerk der GV. Dieses regelt detailliert, welche Kosten von dem Anbieter übernommen werden. Dort ist auch zu entnehmen, welche Höhe im Schadensfall gezahlt wird.

Diese Schäden sind abgedeckt

Die GV deckt sämtliche mit dem jeweiligen Gebäude verbundenen Teile ab. Dazu zählen also nicht nur die Mauern und das Mobiliar, sondern auch Türen, Fenster und Treppen. Grundsätzlich kommt die Gebäudeversicherung immer dann ins Spiel, wenn Schäden am Gebäude entstehen.

Um das Ganze etwas verständlicher zu machen: All die Dinge, welche sie bei einem Umzug nicht transportieren können und die unbeweglich sind, fallen in jedem Fall unter die GV. Die allgemeinen Versicherungskonditionen sind auch bei allen Anbietern in etwa identisch.

Unterschiede gibt es jedoch bei den zusätzlichen Vereinbarungen und natürlich bei den Preisen, die teilweise doch recht stark variieren.

Versicherte Basisrisiken

Im Rahmen der Wohngebäudeversicherung spricht man von den versicherten Basisrisiken. Damit gemeint sind nicht nur Sturm, Hagel oder Brand. Welche Risiken das sind und was damit verbunden ist, möchten wir im Folgenden ein wenig genauer erläutern.

Anprall oder AbsturzHagelLeitungswasserSturmBlitzschlag, Brand & Explosion
Viele wissen mit Sicherheit nicht, was mit diesem Basisrisiko gemeint ist. Daher erklären wir es ein wenig genauer.

Mit Anprall oder Absturz ist Folgendes gemeint:

Wird eine Wohnung oder ein Haus durch Anprall oder Absturz von einem Luftfahrzeug beschädigt, so ist dies ein Fall für die GV. Dabei umfasst dieses Szenario nicht nur das Luftfahrzeug, sondern auch die damit verbunden Materialstücke und die Ladung, welche das Objekt transportiert. Die Versicherungspolice beinhaltet auch Trümmerschäden – eine Explosion oder ein Brand sind dabei nicht zwingend erforderlich. Bei älteren Bedingungswerken war der Leistungsumfang geringer und bestand nur in bemannten Flugkörpern. Mittlerweile ist das Ganze jedoch auf den Begriff Luftfahrzeug erweitert worden.

Die GV enthält als Basisrisiko den Anprall und Absturz. Damit sind auch sämtliche Folgeschäden verbunden, die durch den Absturz entstehen.

Bei einem schweren Gewitter oder im Winter ist Hagel keine Seltenheit. Je nach Schwere der Hagelkörner können daraus große Löcher in der Fassade eines Gebäudes entstehen. In den Basisverträgen eines jeden Anbieters ist Hagel als Risiko im Vertrag festgehalten.
Leitungswasserschäden zählen zu den häufigsten Gründen, in denen die GV zum Tragen kommt. Kommt es bei einer Wohnung oder einem Haus beispielsweise zu einem Wasserrohrbruch, so kann man sich als Versicherter auf seinen Anbieter verlassen.
Sturmschäden sind keine Seltenheit. Wird das Dach beispielsweise durch einen Sturm abgedeckt, so kommt der Versicherer für die häufig immensen finanziellen Belastungen auf. Die meisten Anbieter übernehmen jedoch die Schäden aus einem Sturm erst dann, wenn die Stärke des Windes nachweislich bei Stufe 8 oder drüber war.
Grundlegend in einer WGV enthalten sind auch Gebäudebrände. Bei einem Blitzschlag, Brand oder Explosion übernimmt die Versicherung den daraus resultierenden Schaden.

Elementarschadenversicherung bei Naturgewalten

Aufgrund des Klimawandels entscheiden sich immer mehr Eigentümer beim Abschluss einer Gebäudeversicherung dazu, eine Elementarschadenversicherung bei Naturgewalten zu implementieren. Verwunderlich ist diese Tatsache nicht, schließlich richten Unwetter jährlich große Schäden in Deutschland an.

Eine GV mit den Basis-Leistungen hilft hier nicht. Die Elementarschadenversicherung ist optional buchbar und in jedem Fall eine sinnvolle Ergänzung zur GV – gerade in Regionen, wo schon häufiger Naturkatastrophen vorgekommen sind. Die Elementarschadenversicherung ist auch als Naturgefahrenversicherung bekannt.

Flut, Hochwasser und StarkregenSenkungen, Erdbeben und ErdrutscheFrost, Schneedruck und Lawinengefahr
Unwetterschäden am Gebäude sind keine Seltenheit. Kommt es bei Starkregen, Hochwasser oder Flut zu Schäden am Haus oder der Wohnung, so übernimmt der zusätzliche Versicherungsschutz unter anderem die Kosten für:

  • Mögliche Reparaturen am Haus und den umliegenden Gebäuden wie der Garage oder einem Schuppen.
  • Sanierungsarbeiten des Gebäudes inklusive der Trockenlegung
  • Einen möglichen Abriss und den Aufbau eines gleichwertigen Hauses.
Kommt es durch Senkungen, Erdrutsche oder einem Erdbeben zu Schäden am Gebäude, tritt auch hier die Elementarschadenversicherung ein.
Wie bei einem Erdbeben oder durch Starkregen, hilft eine Elementarschadenversicherung auch bei Frost, Schneedruck und Lawinengefahr. Entsteht also ein Schaden an der Wohnung oder dem Haus, so ĂĽbernimmt die Versicherung die Kosten.

Wann zahlt die Gebäudeversicherung und wann zahlt sie nicht?

Die Gebäudeversicherung zahlt in der Regel bei Schäden am Haus. Es gibt jedoch Situationen, in denen sich ein Versicherer von der Leistungspflicht befreit. Dazu zählt beispielsweise grobe Fahrlässigkeit, sofern diese nicht im Vertrag festgehalten wird. Verzichten Eigentümer auf eine Versicherung für Naturgewalten, so sind sie im Schadenfall ebenso wenig versichert.

Daher gilt: WohnungseigentĂĽmer sollten genau prĂĽfen, welche Leistungen in dem Vertrag enthalten sind und welche wichtig sind.

Was kostet eine Gebäudeversicherung?

Die Kosten für die Versicherung des Gebäudes hängen von einer Reihe an Faktoren ab. Zum einen, und das ist natürlich die größte Vakanz, sind die individuellen Vertragsbedingungen entscheidend.

Eine Gebäudeversicherung mit Elementarschäden wird folglich mehr kosten als eine Versicherung, in der nur die wesentlichen Dinge enthalten sind. Hinzu kommt: Die Kosten für eine Versicherung eines Gebäudes hängt auch von dem Bundesland ab.

Es ist unmöglich, die Kosten einer Gebäudeversicherung zu pauschalisieren. Fakt ist aber, dass diese pro Jahr normalerweise nicht höher als 300 Euro ausfallen dürften.

Diese Faktoren sind fĂĽr die Kostenfrage entscheidend:
  • Standort
  • Wohnfläche (Wohnräume, Hobbyräume, etc.)
  • Alter des Gebäudes
  • Leistungsumfang
  • Versicherte Gefahren
  • Nutzungsdauer
  • Geografische Lage
  • Der Wert des Gebäudes

Wohngebäudeversicherung mit oder ohne Selbstbeteiligung wählen?

Bei dieser Frage scheiden sich die Geister. Eine Selbstbeteiligung ist durchaus sinnvoll, schließlich wirkt sich dies positiv auf die Höhe des zu zahlenden Versicherungsbeitrages aus. Erfahrungsgemäß ist eine Selbstbeteiligung von 300 Euro am besten – dadurch wird ein optimales Verhältnis aus Preis und Leistung geschaffen.

Wie wird der Wert des Gebäudes festgelegt?

Für die Ermittlung des Wertes eines Gebäudes wird die Methode 1914 genutzt. Der Wert 1914 wird dabei durch den Gebäude-Neuwert und den Baupreisindex errechnet.

Die genaue Formel fĂĽr den Wert 1914 lautet:

Neubauwert / Baupreisindex des entsprechenden Jahres x 100

Das ist jedoch nur die halbe Miete, denn für die Errechnung des Gebäudewertes ist noch eine weitere Formel erforderlich.

Zur Errechnung des Gebäudewertes wird der Wert 1914 mit dem derzeitig geltenden Baupreisindex multipliziert und anschließend durch 100 geteilt.

Um das Ganze einmal in der Praxis zu ermitteln, haben wir nachfolgend eine kurze Beispielrechnung hinzugefĂĽgt:

Wert des Gebäudes (errichtet wurde das Gebäude 2010) 250.000 €
Baupreisindex im Jahr 2005 1.053,4 €
Wert 1914 23.732,68 €
Baupreisindex im Jahr 2017 1.330,7 €
Wert des Gebäudes im Jahr 2017 315.810,77 €

Quelle: https://www.cosmosdirekt.de/wohngebaeudeversicherung/versicherungssumme/

Was bedeutet der Wert 1914?

 Immer wieder geistert rund um die Gebäudeversicherung der Wert 1914 durch die Gegend. Doch nur die wenigsten wissen, worum es sich dabei handelt. Der Wert 1914 lässt sich am besten wie folgt erklären: Hierbei handelt es sich um den Gebäudeversicherungswert, der als Hilfe dient.

Er dient jedoch als rein fiktiver Wert zur Ermittlung des passenden Gebäudeneuwertes. Außerdem wird er auch als Hilfe für die Versicherungsprämien verwendet.

Was bedeutet gleitender Neuwert?

Neben dem Wert 1914 gibt es einen weiteren Begriff, welcher immer wieder rund um die GV herumgeistert – die Rede ist von dem gleitenden Neuwert. Dieser neue Wert ist der Betrag, welcher nach einem Schaden benötigt wird, um das Objekt in neuwertigen Zustand wiederherzustellen.

Für die Höhe der Versicherungsprämie ist der gleitende Neuwertfaktor essenziell. Der Großteil der Versicherer nutzt diesen Faktor für die Ermittlung der Versicherungsprämie. Wie hoch dieser Wert ist, hängt vom Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft ab. Der Ausschuss teilt einmal pro Jahr den neu geltenden Wert mit.

Diese Art des Faktors bedient sich zweier Aspekte – zum einen gilt der Blick auf die Entwicklung des Baupreisindex. Aber auch die Tariflöhne im Baugewerbe spielen eine Rolle; kein Wunder, schließlich sind die Unternehmen der Branche für Reparaturen oder einen möglichen Wiederaufbau zuständig.

Die Entwicklung des gleitenden Neuwertfaktors in den letzten Jahren

Die Entwicklung zeigt logischerweise, dass der Wert in den letzten Jahren konstant gestiegen ist. 2010 lag der Wert noch bei 15,20 und heutzutage ist er sehr viel höher.

Die folgende Statistik wird dies in jedem Fall verdeutlichen:

Faktor zur Ermittlung des gleitenden Neuwerts Jahr Veränderung pro Jahr
15,20 2010 0,29 gegenĂĽber 2009
15,40 2011 0,20 gegenĂĽber 2010
15,78 2012 0,38 gegenĂĽber 2011
16,08 2013 0,30 gegenĂĽber 2012
16,45 2014 0,37 gegenĂĽber 2013
16,74 2015 0,29 gegenĂĽber 2014
17,03 2016 0,29 gegenĂĽber 2015
17,39 2017 0,36 gegenĂĽber 2016
17,87 2018 0,48 gegenĂĽber 2017

Quelle: https://www.cosmosdirekt.de/wohngebaeudeversicherung/versicherungssumme/

Was versteht man unter Bauartklassen?

Ein wichtiger Aspekt bei der Gebäudeversicherung ist die Bauartklasse. Diese Kategorisierung ist wichtig und erfolgt über die Bauweise und der Bedachung. Die einzelnen Bauartklassen variieren von Land zu Land.

In Deutschland gibt es eine ganze Reihe von Klassifizierungen – für Gebäude haben sich jedoch fünf unterschiedliche durchgesetzt. Es gibt übrigens zwei unterschiedliche Kürzel, die für die Bauklassen – BKL und BAK. Innerhalb der Klassen 1 bis 5 werden die Gebäude jeweils von den Versicherungsunternehmen eingeteilt und festgelegt.

Welche Faktoren enthält die Versicherungssumme?

Um die Versicherungssumme übereinstimmend festzulegen, fragt die jeweilige Versicherung vor dem Abschluss wichtige Faktoren ab. Dazu zählen unter anderem:

  •  Größe
  • Ausstattung
  • Hausaufbau
  •  Anzahl der Garagen
  • Bauart
  • Dach
  • Voll-/Teilunterkellerung
  • Baujahr
  • Region
  • Postleitzahl

Das sind natürlich nur einige Faktoren, die in der Versicherungssumme enthalten sind. Auch Photovoltaik-Anlagen oder Gartenhäuser fallen am Ende unter die gesamte Versicherungssumme.

Kündigungsrecht der Gebäudeversicherung bei Hauskauf

Wer ein Haus oder eine Wohnung von einem Vorbesitzer kauft, der ĂĽbernimmt die bis dato geltende GV automatisch. Falls die Leistungen jedoch nicht zusagen oder der Preis zu hoch ist, so besteht im ersten Monat ein auĂźerordentliches KĂĽndigungsrecht.

Der Zeitraum für eine mögliche Kündigung besteht ab dem Tag der Umschreibung ins Grundbuch. Die neuen Eigentümer haben das Recht, den Vertrag fristlos zu kündigen. Alternativ besteht aber auch die Möglichkeit, den Vertrag zum Ende eines Kalenderjahres zu kündigen.

 Ab wann muss der Käufer die Gebäudeversicherung zahlen?

 Der Käufer muss die Gebäudeversicherung für das laufende Jahr zahlen – jedoch nicht allein. Die Versicherungsprämie wird zwischen dem Verkäufer und neuen Eigentümer ausgemacht. Wer welche Teile bezahlt, variiert und liegt an dem Verhandlungsgeschick des alten und neuen Besitzers.

Wird die Versicherung für das Gebäude allerdings gekündigt, so muss der Käufer nichts zahlen. In diesem Fall wird der Verkäufer in die Pflicht genommen.

 Was passiert mit der Gebäudeversicherung bei Eigentümerwechsel?

 Wird ein Gebäude verkauft, so wird die bis dato geltende Gebäudeversicherung auf den neuen Eigentümer überschrieben. Das ist Pflicht laut dem Versicherungsvertragsgesetzes. Wie bereits oben beantwortet, muss der Käufer die Versicherung des Gebäudes nach dem Verkauf jedoch nicht übernehmen.

Ganz gleich, welche Wege der Veräußerung genutzt werden. Der Käufer gilt erst einmal als neuer Versicherungsnehmer. Viele wissen jedoch nicht, wer den Versicherer über den Eigentümerwechsel informieren muss.

Laut dem VVG ist in § 97 geregelt, dass beide Vertragsparteien gesetzlich dazu verpflichtet sind, die Versicherung zu informieren. Für diese Benachrichtigung brauchen sich die beiden jedoch keine zu Gedanken machen. Ein formloses Schreiben genügt vollkommen.

 Leerstand oder Renovierungsarbeiten der Versicherung melden

 Sind die alten Mieter aus der Wohnung oder dem Haus ausgezogen? Dann sollte dementsprechend gehandelt werden. Bei normaler Nutzung haftet die Versicherung für mögliche Schäden.

Ist das Haus jedoch nicht bewohnt, so gilt es, schnell die Versicherung darüber zu informieren. Ob wegen Leerstand oder aufgrund von Renovierungsarbeiten – der Anbieter muss gemäß der Obliegenheitspflicht über solch abweichende Nutzung informiert werden.

Wohngebäudeversicherung bei Neubau

 Bei einem Neubau ist es ratsam, schon nach dem ersten Spatenstich den Traum von den eigenen vier Wänden finanziell abzusichern. Eine WGV hilft und schützt den Neubau vor Schäden.

Viele Versicherungsanbieter offerieren bereits beim Rohbau eine Versicherung an. Diese schützt normalerweise aber erst mal nur gegen Feuer. Gerade während des Baus ist es schon häufiger passiert, dass es zu einem Brandherd gekommen ist. Die Folgen sind für Bauherren schrecklich und nur die wenigsten können die Kosten übernehmen.

Ist das Haus bezugsfertig, so wandelt sich die ursprüngliche Feuerversicherung in eine Gebäudeversicherung um.

 Ab wann ist die Gebäudeversicherung bei Neubau zu zahlen?

 Wie erwähnt, gibt es derzeit keine gesetzliche Pflicht für den Abschluss einer WGV. Viele Banken verlangen jedoch den Abschluss einer solchen Versicherung, sofern der Neubau vorfinanziert werden soll. Deshalb ist es sinnvoll und empfehlenswert, einen Vergleich anzustellen und sorgenfrei in das neue Leben als Eigenheimbesitzer zu starten.

 Gibt es Rabatte für Neubauten?

 Einige Anbieter offerieren bei einem Neubau Rabatt. Bei Abschluss reicht dieser Nachlass zwischen 10 und 50 %. Normalerweise sieht das Prozedere so aus, dass sich der offerierte Rabatt jährlich verringert. Das geht solange weiter, bis der normale Tarifbetrag erreicht ist.

 Das sollten sie bei der Wahl der Versicherung beachten

 Bei der Wahl einer Gebäudeversicherung gibt es eine Reihe von Aspekten zu beachten. Ungeachtet der Gründe sollten Eigentümer selbst vorausdenken und eine Wohngebäudeversicherung abschließen.

Eine private Haftpflichtversicherung deckt eigene Schäden an dem Gebäude nicht ab und genügt daher nicht. Bei Verzicht auf eine GV riskieren Eigentümer, dass der finanzielle Schaden zu einer Überforderung wird.

Viele Interessenten schließen die erstbeste Versicherung ab. Eine Versicherung des Gebäudes ist jedoch ein individuelles und kein Massenprodukt, welches es von der Stange gibt. Deshalb empfiehlt es sich, einen Vergleich der verschiedenen Anbieter durchzuführen.

Auf diese Weise können die Bedürfnisse festgelegt werden. Ein Vergleich hilft zudem dabei, den Anbieter mit dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis zu finden.

Häufig gestellte Fragen – FAQ

Welche Gebäudeversicherung ist die richtige?

Die Frage nach der richtigen Gebäudeversicherung hängt von vielen Faktoren ab. Wenn sie mehr als nur die Basisrisiken absichern möchten, kommt womöglich nicht Anbieter A, sondern Anbieter C in Frage. Der bereits erwähnte Vergleich kann helfen, die richtige GV zu finden.

Vor dem Vergleich ist es daher erst einmal wichtig, die verschiedenen Bereiche abzudecken. Genügen die Basis-Leistungen der GV? Bedarf es einer weiteren Absicherung? Möchten sie sich gegen Elementarschäden versichern? All diese Fragen sollten vor dem Beginn eines fundierten Vergleichs geklärt sein.

Auch gilt es zu klären, ob und welche Schadenursachen in der bewohnten Region üblich sind. Am Ende des Tages geht es bei der richtigen Wohngebäudeversicherung darum einen Anbieter zu finden, der nur die wirklich sinnvollen Ursachen versichert. Auch geht es darum, dass sie sich wohlfühlen und der Versicherung vertrauen.

Wie funktioniert ein Vergleich? Kann ich so den richtigen Versicherungsanbieter finden?

Mit einem Versicherungsvergleich wird die Suche nach der richtigen Wohnungsgebäudeversicherung vereinfacht. Doch viele kennen sich nicht aus und wissen nicht, welche Aspekte bei einem solchen Vergleich wichtig sind.

Daher haben wir uns die Mühe gemacht und die wichtigsten Konditionen herausgearbeitet. Anhand dieser lässt sich eine preiswerte Versicherung für das Gebäude spielend ermitteln:

  1. Nachdem die grundlegenden Daten angegeben sind und der Vergleich durchgelaufen ist, wird es ernst.
  2. Sie legen die Leistungen fest, die für sie wichtig sind. Befindet sich das Haus in der Nähe zum Wasser, so sollte auch über eine Elementarschadenversicherung nachgedacht werden.

Am Ende werden verschiedene Anbieter angezeigt. Hieraus wird die passende Versicherung mit dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis gewählt.

Was ist ein Unterversicherungsverzicht?

Die Versicherungssumme, die zum Zeitpunkt des Versicherungsfalls niedriger als der geltende Versicherungswert ist, wird Unterversicherungsverzicht genannt. Besteht eine solche Konstellation, so handelt es sich um eine Unterversicherung.

Wer eine solche Versicherung abschließen möchte, muss einen Aspekt beachten. So muss die Versicherungssumme den gesamten Versicherungswert vollständig abdecken.

Wo finde ich eine günstige Wohngebäudeversicherung?

Es gibt verschiedene Portale, bei denen ein Vergleich durchgeführt werden kann. Gerade bei einer Wohngebäudeversicherung sind die Unterschiede oft ziemlich hoch. Deshalb ist es sinnvoll, sich ausreichend Zeit zu nehmen und genau zu recherchieren.

Wann darf man die Gebäudeversicherung kündigen?

Wer unzufrieden mit seiner jetzigen Versicherung für das Gebäude ist, der sollte die Fristen einhalten. So ist es möglich, dem jetzigen Anbieter fristgerecht drei Monate vor dem Ende des Vertragsablaufs zu kündigen.

Wird innerhalb dieser Frist nicht gekündigt, so verlängert sich der Vertrag um jeweils ein Jahr. Ein außerordentliches Kündigungsrecht besteht im Schadenfall.

Wann muss ein Schaden gemeldet werden?

Ganz gleich, welcher Schaden an dem Gebäude vorliegt – die Meldung an den Versicherer muss unverzüglich erfolgen. Wer sich unsicher ist, ob die Hausratversicherung dafür zuständig ist, sollte dennoch den Schaden dem Versicherer melden. Lieber einmal zu viel gemeldet, als einmal zu wenig. Die Mitarbeiter der Versicherung können bei Unsicherheit Auskunft darüber geben, wer der richtige Ansprechpartner ist.

Warum steigt die Gebäudeversicherung mit der Zeit?

Die Gebäudeversicherung ist anhand des gleitenden Neuwertfaktors aufgebaut. Im Endeffekt bedeutet dies, dass die Wertsteigerung eines Gebäudes in den anfallenden Versicherungsbeitrag einberechnet wird.

Aus diesem Grund wird die Versicherung auch jährlich teurer. Der Grund hierfür ist recht simpel: Der Neubauwert eines jeden Eigentum-Gebäudes wird Jahr für Jahr angepasst. Die Anbieter machen dies, um eine Unterversicherung zu vermeiden.

Warum müssen Mieter die Gebäudeversicherung zahlen?

In der Regel müssen Mieter keine Gebäudeversicherung zahlen. Im Normalfall ist dafür der Eigentümer eines Hauses oder einer Wohnung zuständig. Wird im Mietvertrag jedoch eine solche Regelung festgehalten, so kann die GV für die Bewohner als Umlage erfolgen.

Wie legt man die Wohngebäudeversicherung auf die Mieter um?

In der Betriebskostenverordnung ist in § 2 festgehalten, dass der Vermieter das Recht einer Umlage besitzt. Um die WGV jedoch umzulegen, muss dies auf Basis der Wohnfläche erfolgen.

Was zählt zur Wohnfläche?

Für die Gebäudeversicherung ist die Wohnfläche ein entscheidender Aspekt. Sowohl bei der Versicherungsprämie, als auch beim Unterversicherungsverzicht wird die Wohnfläche als Indikator berechnet. Doch die meisten wissen nicht, was alles zur Wohnfläche zählt.

Grundsätzlich beinhaltet die Grundfläche die Wohnung, einschließlich möglicher Räume für Hobbyzwecke. Ausgenommen von dieser Fläche sind Treppen, Speicher oder die Kellerräume.

Wie sieht es mit grober Fahrlässigkeit bei Gebäudeschäden aus?

Bereits bei kleineren Vergehen ist die grobe Fahrlässigkeit eine Möglichkeit, mit der sich Versicherer von der Leistungspflicht befreien. Deshalb ist es empfehlenswert, bei Vertragsabschluss auf die Einrede der groben Fahrlässigkeit zu verzichten.

Ist die Gebäudeversicherung sinnvoll?

In jedem Fall. Ein Wohngebäude kann viel mehr als nur das Zuhause sein. Viele sehen es auch als Kapitalanlage. Andere wiederum investieren in ein Gebäude und sehen es als Altersvorsorge an. Ganz gleich aus welchem Zweck – ein Wohngebäude hat einen hohen Stellenwert und sollte deshalb auch dementsprechend vor Schäden geschützt werden.

Der Kauf eines Hauses oder der Bau gehören für viele Menschen in Deutschland zu den bedeutendsten Anschaffungen während des gesamten Lebens.

Diese GrĂĽnde sind entscheidend: Deshalb sollten EigentĂĽmer eine WGV abschlieĂźen

Die Gebäudeversicherung ist aus den folgenden Gründen eine sinnvolle Entscheidung:

  • Mehr als die Hälfte aller Schäden fallen unter den Bereich Leitungswasser.
  • Auch bei Feuer ist die Zahl hoch. Hinzu kommt: Die Schadenhöhe bei Schäden durch Feuer ist oftmals sehr groĂź, da meist nicht nur einzelne Räume, sondern auch der Dachstuhl von der Thematik betroffen sind.
  • Die Anzahl an Schadenfällen ist in den letzten Jahren auf einem konstanten Niveau gewesen. Oftmals sind es unvorhersehbare Naturereignisse wie Starkregen oder Ăśberschwemmungen, die fĂĽr eine Notwendigkeit der WGV sorgen.

Auch Hagel und Stürme kommen oft vor und zählen zu den häufigsten Schadenfällen. Letztendlich ist die Zahl an Naturereignissen auch wegen des Klimawandels in den letzten Jahren stark gestiegen. Es gibt dementsprechend also genügend Gründe, aus denen eine WGV nicht nur sinnvoll, sondern absolut erforderlich ist.

Welche Unterlagen werden benötigt, um eine Gebäudeversicherung abzuschließen?

Wer eine Wohngebäudeversicherung abschließen möchte, der sollte sich informieren und die passenden Unterlagen parat haben. Doch gerade junge Menschen wissen aufgrund mangelnder Erfahrung nicht, welche Unterlagen überhaupt für den Vertragsabschluss benötigt werden.

Nachfolgend finden sie die wichtigsten Unterlagen und Aspekte, welche für das Abschließen einer Gebäudeversicherung benötigt werden:

Gebäudetyp angeben

Ein wichtiger Aspekt, der die Grundlage einer jeden WGV darstellt. So muss erst einmal der Gebäudetyp im Vertrag festgehalten werden. So gilt es festzulegen, ob es sich bei dem Gebäude um ein Einfamilienhaus, Mehrfamilienhaus, Doppelhaus oder Reihenhaus handelt.

Im Vertrag gilt es zudem festzuhalten, ob neben den Basisrisiken auch zusätzliche Leistungen mit angeboten werden sollen – wahlweise besteht die Möglichkeit, Elementarschäden oder beispielsweise Glasbruch in den Vertrag mit aufzunehmen.

Die grundlegenden Informationen

Grundlegend benötigt der Anbieter bei der einer Wohngebäudeversicherung Angaben wie die Adresse des Gebäudes oder die Wohnfläche. Auch Nebengebäude und Garagen müssen mitangegeben werden; schließlich spielen sie für die Versicherungsleistung eine immense Rolle.

Vergleichen der verschiedenen Tarife

Wer alle Unterlagen parat hat, der kann abschließend einen Vergleich durchführen. Diese sind meist unabhängig, neutral und geben die Möglichkeit, den besten Tarif für die jeweiligen Bedingungen zu finden.

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